Totenhaus

zu F. M. Dostojewski und Leoš Janáček

Radierungen (1994)

Studien (1994/95)

„Wir sind ein geschlagenes Volk“, sagten sie zuweilen, „dagegen wehrt sich das Innere, darum schreien wir auch in der Nacht.“

Dostojewski „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“

Fjodor M. Dostojewski ist in den Jahren 1850-54 im sibirischen Strafgefangenenlager Omsk interniert, nachdem das Todesurteil wegen ‚Rebellion‘ – nach einer Scheinhinrichtung – in Zwangsarbeit umgewandelt wird. 1860-62 veröffentlicht er in zwei Bänden die „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus.“

Leos Janáček komponiert 1928 nach Dostojewskis Vorlage als eines seiner letzten Werke die Oper „Aus einem Totenhaus“. Sie wird am 12 April 1930 Brünn uraufgeführt.

Inspiriert durch Dostojewskis Roman und Peter Mussbachs Frankfurter Inszenierung der Janáček-Oper 1994 entsteht 1994/95 der über 40 Zeichnungen sowie 9 Radierungen umfassende Grafikzyklus „Totenhaus“.
Im Frühjahr 1995 erscheint eine Kassette mit Radierungen. Sie wird unter anderem in die Sammlung „Mensch und Tod“ der Universität Düsseldorf aufgenommen, und vom Oberhessischen Museum in Giessen angekauft. 1996 eröffnet das neue Grafische Kabinett im Landesmuseum Oldenburg mit einer Ausstellung des „Totenhaus“-Zyklus. 1997 werden Radierungen und Zeichnungen zur Neuinszenierung der Janáček-Oper an den Städtischen Bühnen in Münster gezeigt. Im gleichen Jahr sind einzelne Blätter auf der Graphiktriennale in Majdanek zu sehen.